Klima

Der Klimawandel beeinflusst die Erbringung von Ökosystemleistungen direkt durch Veränderung der Lebensbedingungen für Tiere und Pflanzen, aber auch indirekt in Folge der getroffenen Maßnahmen zum Klimaschutz und zur Anpassung, die mit Veränderungen der Landnutzung einhergehen. Eine ökosystembasierte Klimapolitik zielt darauf ab, Synergien zwischen Naturschutz und Klimaschutz zu nutzen und Konflikte zu vermeiden. Die Erhaltung und Wiederherstellung von biologischer Vielfalt und Ökosystemen kann durch Vermeidung von Emissionen und Bindung von Kohlenstoff in Pflanzen und Böden sowohl zum Klimaschutz als auch zur Anpassung an den Klimawandel beitragen.

Klimaregulierung mit grün

Herausforderung

Durch die Treibhausgasausstoße menschlicher Aktivitäten ist die Durchschnittstemperatur in Deutschland bereits um 1,5 °C gestiegen. Mit jährlichen 9,2 Tonnen pro Kopf sind die deutschen CO2-Emissionen doppelt so hoch wie der weltweite Durchschnitt (BMU,2020). Die Erderwärmung führt zu Extremwetterereignissen wie Hitzewellen, Starkregen, Hochwasser und Dürren und zum Verlust von biologischer Vielfalt (IPPC, 2018).  In Deutschland ergeben sich Risiken für die Trinkwasserversorgung, das Gesundheitssystem und aufgrund von Ernteausfällen auch für die Ernährungssicherheit. Auch der deutsche Wald leidet unter den Folgen des Klimawandels.

Inwertsetzung

Die Europäische Union setzt sich für ein treibhausgasneutrales Europa bis zum Jahr 2050 ein. Um die europäischen Emissionen bis 2030 um mindestens 55% gegenüber 1990 zu reduzieren, hat Deutschland ein Klimaschutzgesetz mit dem Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 eingeführt. Dafür sind ambitionierte Maßnahmen in allen Sektoren notwendig und insbesondere im Landnutzungssektor (LULUCF) sollen nicht nur die Emissionen verringert werden, sondern der Sektor auch als Treibhausgassenke wirken.
Seit 2021 hat Deutschland zudem ein nationales Emissionshandelssystem (nEHS). Die darin laufende CO2-Bepreisung der Sektoren Wärme und Verkehr fördern den Klimaschutz und entlasten Verbraucher*Innen beim Strompreis. Auch auf europäischer Ebene gibt es den Europäischen Emissionshandel (EU-ETS). Einnahmen für Deutschland aus beiden Emissionshandeln fließen in den Klima- und Transformationsfond (KTF), mit dem neue Klimaschutzmaßnahmen unterstützt werden und anteilig Stromkosten in Deutschland stabilisiert werden. Ab 2023 sind alle Brennstoffe (inklusive Kohle) Teil des nEHS.
Eine effektive und kostengünstige Klimaschutzpolitik, die auf die Reduzierung von Treibhausgasen abzielt, sollte relevante Ökosystemleistungen wie die Kohlenstoffbindung von Wäldern und Böden ebenso einbeziehen wie die unterschiedlichen Emissionen von Treibhausgasen aus extensiver und intensiver Landnutzung (TEEB DE, 2015). Der Schutz und Wiederherstellung von Naturkapital sollte stärker in die Klimapolitik einbezogen werden (Hansjürgens et al., 2017).

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Informieren Sie sich über entsprechende Fallbeispiele

MoorFutures® : CO2-Zertifikate aus Moorwiedervernässung

MoorFutures sind Kohlenstoffzertifikate, die die Emissionsreduktionen nach Wiedervernässung von Mooren abbilden. Diese Zertifikate werden als Kompensation für unvermeidbare Emissionen an Unternehmen, Organisationen und Einzelpersonen verkauft; über die Einnahmen werden Wiedervernässungsmaßnahmen finanziert. MoorFutures sind 2010 in Mecklenburg-Vorpommern eingeführt worden und waren weltweit die ersten Kohlenstoffzertifikate für Moorwiedervernässung (Joosten et al., 2013). Mittlerweile (Stand 11/2022) sind insgesamt vier Ökowertpapiere verfügbar: die Waldaktie, MoorFutures, der Streuobstgenussscheimn und der HeckenScheck.

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Moorschutz bedeutet Klimaschutz

37 Prozent der gesamten Klimagas-Emissionen aus der deutschen Landwirtschaft gehen von trockengelegten Mooren aus. Die damit verbundenen gesellschaftlichen Kosten sind höher als der private betriebliche Nutzen. Die Wiedervernässung unserer Moorböden würde einen großen Beitrag zum Klima- und Gewässerschutz leisten. Außerdem würden mehr als 50 landwirtschaftlich nutzbare Pflanzenarten auch auf natürlich erhaltenen Moorböden gedeihen.

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Über dieses Projekt

Natur ist unser Kapital ist eine Kampagne, um den Wert unseres Kapitals Natur anhand der Aufbereitung von Fallbeispielen aus Wissenschaft und Praxis sichtbar zu machen. Intakte und funktionsfähige Ökosysteme und ihre Leistungen bilden die Existenzgrundlage unseres Lebens. Dennoch wird der Wert dieses Kapitals nicht ausreichend in öffentlichen und privaten Entscheidungen berücksichtigt.

Unsere Art und Weise des Wirtschaftens und Konsumierens führt zu einer Überlastung der Natur. Das beeinträchtigt die Bereitstellung viele ihrer Leistungen und bedroht unsere Gesundheit, Lebensqualität und unser Wohlbefinden. Die Natur ist aus ökonomischer Sicht ein notwendiger Kapitalbestand, den wir erhalten und wiederherstellen müssen.

Nicht die Natur braucht uns, sondern wir brauchen die Natur und ihre Leistungen!

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