Gesundheit
Die Natur in all ihren Formen – Straßenbäumen, begrünten Dächern und Fassaden, Brachflächen, Gärten, Stadtparks, Wäldern, Wiesen, Flüssen oder Seen - fördert maßgeblich die Lebensqualität der Menschen. Sie trägt sowohl zu psychischer als auch zu physischer Gesundheit bei und bietet Orte für Freizeit, Erholung, Begegnung und Austausch. Natur in der Stadt führt außerdem zu einer höheren Lebenszufriedenheit und trägt dazu bei, Aufmerksamkeit, Konzentrationsvermögen und kognitive Leistungsfähigkeit von Stadtbewohner*innen zu erhöhen und das Stressniveau zu senken. Viele sportliche Aktivitäten, die eine positive Gesundheitswirkung haben, wie Wandern, Rad fahren oder Nordic Walking, finden in Natur und Landschaft statt.
Herausforderung
Hitzestress, Feinstaub und Lärm in den Städten beeinträchtigen die menschliche Gesundheit und verursachen erhebliche Kosten im Gesundheitswesen. Die Natur und ihre vielfältigen Leistungen können dazu beitragen, gesundheitliche Risiken zu verringern (TEEB DE, 2016). Bäume und Grünanlagen filtern die Luft und vermindern dadurch unter anderem die Konzentration gesundheitsschädlicher Feinstäube. Pflanzenbewuchs senkt die Lufttemperatur unter anderem durch die Verdunstungswirkung der Vegetation. Dem innerstädtischen Grün kommt somit gerade in Zeiten des Klimawandels mit der zu erwartenden Zunahme von Hitzeperioden eine wachsende Bedeutung zu (TEEB DE, 2012).
Inwertsetzung
Der Wert der Ökosystemleistungen muss stärker in öffentlichen Entscheidungen innerhalb des Gesundheitssektors integriert werden, um die Potenziale des Naturschutzes als Beitrag der Gesundheitsförderung und zur Gesundheitsvorsorge auszuschöpfen.
Informieren Sie sich über entsprechende Fallbeispiele
Stadtnatur reduziert Gesundheitskosten
Städte bilden sogenannte Wärmeinseln, die in Hitzeperioden gesundheitsschädliche Auswirkungen haben können. Hitzestress und die Schadstoffbelastung der Atemluft in Städten führen zu weniger Lebensqualität, höheren Krankheitskosten und erhöhter Sterblichkeit. Stadtnatur und insbesondere Stadtparks sorgen für Kaltluft, die sich auf die Bebauung in der näheren Umgebung kühlend auswirkt. Auch Allee- und Parkbäume führen durch Schattenwurf und Verdunstung zu punktueller Abkühlung. Stadtnatur trägt auch zur Luftreinhaltung bei und stellt weitere Ökosystemleistungen bereit (TEEB DE, 2017).
Stadtnatur steigert Lebenszufriedenheit
Stadtnatur und die Erreichbarkeit von Grünflächen im Wohnumfeld sind wichtige Faktoren für Gesundheit und Wohlbefinden. Ökonomische Analysen der Beziehung zwischen Lebenszufriedenheit, Einkommen, Versorgung mit öffentlichen Grünflächen und anderen Parametern zeigen, dass der Wert eines Hektars Grünfläche für die im Umkreis lebende Bevölkerung doppelt so hoch sein kann wie der Ertragswert der Fläche als Baugrundstück (TEEB DE, 2017).